Luftanhalten, Wasser vom gegenüberliegenden Glasrand trinken, sich erschrecken lassen … und viele weitere Tipps gibt es landläufig, um die lästigen Hicker loszuwerden. Joseph B. Stephenson, der Creative Healing Begründer, bietet insgesamt 3 Möglichkeiten an.
Bevor wir darauf eingehen, braucht es folgende
Vorabinformation zum Schluckauf
Stephensons charmanter Theorie nach wird Schluckauf durch einen kleinen „Mechanismus“ von der Größe eines kleinen Fingernagels verursacht; dieser befindet sich unterhalb des Brustbeins, etwa 2 bis 2 ½ Zentimeter vom Ende des Brustbeins entfernt und etwas links der Körpermittellinie.
Hier sei der Hinweis gestattet, dass Stephenson in einer Zeit lebte, die das Schluckauf-Phänomen noch nicht medizinisch erklären konnte. Aus Erfahrung wissen wir aber heute, dass seine Methoden in der Anwendung funktionieren.
Wenn der Betroffene etwas schluckt, das entweder zu trocken, zu heiß oder zu scharf ist, kann sich dieser Mechanismus nach oben verlagern. Mit dem Schluckauf versucht der Körper den Mechanismus wieder in seine normale Position zu bringen; hierbei bleibt der Schluckauf so lange bestehen, wie dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt ist.
(Stephenson war übrigens auch der Meinung, dass Schluckauf – sofern keine Hilfestellung von außen gegeben wird – tagelang oder sogar wochenlang anhält, was zunächst zu Erschöpfung und schließlich zum Tod führen könne).
1. Möglichkeit, um den Schluckauf zu behandeln:
Den Schluckauf-Mechanismus reponieren
Hierfür wird der Daumen auf die Stelle gelegt und mit einem festem und nach innen gerichtetem Druck leicht nach unten gezogen. Hierbei soll gleichzeitig ausgeatmet werden und anschließend die Luft angehalten werden, damit der Brustkorb sich senkt.
Der Handgriff soll während mehrerer Ausatmungen wiederholt werden, hierdurch wird die Entspannung des Mechanismus gefördert.
Sobald der Mechanismus wieder an Ort und Stelle ist, ist der Schluckauf-Bann gebrochen.
2. Möglichkeit, dem Schluckauf Herr zu werden:
Die Breathing Tube nach unten ausstreichen
Hierbei handelt es sich um eine 4-minütige Abwärtsstreichung über das Brustbein bis unterhalb des Xiphoids (Brustbeinspitze). Diese Möglichkeit ist laut Stephenson auch schon hilfreich, ohne den in Möglichkeit 1 benannten Mechanismus zu manipulieren. Wir nehmen mit dieser 2. Möglichkeit Einfluss auf den Solarplexus.
3. Möglichkeit den Schluckauf zu behandeln
Suspense – Das Mittel der Spannung
Stephenson spricht von „suspense“; hierfür gibt es ganz unterschiedliche Ansätze: vom oben erwähnten Wassertrinken und dabei gleichzeitig die Luft anhalten, sich erschrecken lassen, kitzeln lassen, etc.p.p.
Allen Maßnahmen liegt immer eine Unterbrechung der üblichen Rhythmen, Zyklen oder Muster zugrunde.
Bei dem weit verbreiteten Mittel, Wasser von der anderen Seite eines Glases zu trinken, besteht die Spannung in der Unterbrechung des normalen Trinkmusters. Beim Luft anhalten ist es das Ändern des Atemrhyhtmus.
Aus den Schriften von Joseph B. Stephenson wissen wir, welche „spannende“ Strategie er bei dem von Schluckauf geplagten Patienten anwendete:
Unter einem „wichtigen Vorwand“ verliess er das Zimmer (oder das Telefon). So veränderte er das Muster einer vom Gegenüber antizipierten Konsultation. Der Patient wurde also in einer angespannten Wartestellung hinterlassen, in der Hoffnung, dass man ihm schon bald helfen würde… nur um dann plötzlich wieder in den Kontakt zu gehen, und dem Patienten zu sagen, dass es jetzt gut wäre – was den Schluckauf dann beendete.
Ausflug in die moderne Medizinwelt
Auch 100 Jahre später sind wir uns noch nicht ganz im Klaren über die physiologische wie pathophysiologische Bedeutung für den Schluckauf (med. Singultus) ist. Man sieht ihn als Begleiterscheinung, die in den allermeisten Fällen harmlos ist und ansonsten ursächlich zu behandeln ist.
Foto: Girl with red hat