Ob es sich – wie in Dr. Gowri Mothas Buch „Gentle First year“ um eine Wohlfühl-Babymassage handelt oder um abendliches Bauchweh, Wachstumsschmerzen sowie die Mitbegleitung von Kinderkrankheiten – Creative Healing ist mit seinen sanften Streichungen sehr für die komplementäre Behandlung von Kindern geeignet.
Schnelle Hilfe bei den kleinen Blessuren des Kinderalltags
Wie schnell ist ein Finger irgendwo eingeklemmt, dem Kopf irgendetwas im Weg und damit die Beule vorprogrammiert? Angestoßene und wunde Knie ab einem gewissen Alter an der Tagesordnung? Bei solchen Unfällen hat sich bei den Müttern zur „ersten Hilfe“ das Cooling-Treatment* sehr bewährt.
Was ist anders in den Creative Healing Behandlungen bei Kindern?
Kinder sind viel schneller im Fluss, d.h. das Gewebe reagiert schneller und somit geschieht auch die Gewebsumstimmung viel schneller.
Dies bedeutet: die Anwendungen gestalten sich kürzer als das, was an zeitlicher Orientierung in den Büchern angegeben wird. Dies kommt auch der Tatsache entgegen, dass Kinder weniger gut stillsitzen können.
Bei der Positionierung von Kindern sollten die Beine für die Behandlungsteile im Sitzen nicht baumeln, d.h. hier braucht es mehrere gestapelte Bodenkissen, damit die Füße aufstehen können.
Die in den englischen Büchern angegebenen Abmessungen für Punkte und Zonen müssen zwingend an den kleineren Körper angepasst werden.
Bei Kindern ist darauf zu achten, dass bei Punktbehandlungen nur die Hälfte des Drucks ausgeübt wird.
Komplementäre Behandlungen von (Kinder)Krankheiten
In den beiden englischen Büchern von Patricia Bradley sind Informationen zu folgenden Krankheiten genannt, die Kinder betreffen:
- Asthma (Orange, 8-19 -> Baby born with Asthma)
- Bettnässen* (Pink, S. 85 sowie Orange, 5-51) <- hier findet sich auch der Hinweis, dass Kinder unter 5 Jahren ihre Blase noch nicht kontrollieren KÖNNEN (!). Heutzutage würden wir ab einer Vollendung des 7. Lebensjahres behandeln.
- Blähungen* und Verstopfung* (Pink, S. 72 -> Constipation)
- Bei Bronchitis* hat sich die Lymphatische Grundbehandlung bewährt
- Diabetes* (Orange, 5-12)
- Durchfallerkrankungen (Orange, 8-18 -> Infant diarrhea und die komplementäre Behandlung mit Apfelessig)
- Ekzem* (Orange, 9-3)
- Epilepsie (Pink, S. 39 sowie Orange 2-43)
- Herzgeräusche* als Folge eines Rheumatischen Fiebers (Orange, 4-27)
- Heuschnupfen (Orange, 2-3) -> Hier hilft – neben der Behandlung der Nase auch die Milzbehandlung
- Hodenhochstand (Orange 8-23 -> Undescended testicles)
- Entzündung der Kauleiste (Orange, 8-25)
- Kiefer-Gaumen-Spalte (Orange, 8-25 -> Cleft palate) und Hasenscharte (Orange 8-26 -> Harelip)
- Myogelosen (Orange 3-29)
- Ohrenschmerzen (Orange, 8-19 -> Relief from ear pain)
- Retrahierter Penis (Orange, 8-24 -> retracted penis)
- Phimose (Orange, 8-25 -> Foreskin)
- Polio (Orange, 9-13 -> Infantile Paralysis)
- Rachenmandeln und Atmung durch den Mund (Pink, S. 19 -> Adenoids, ebenso Orange 2-5)
- Rheumatisches Fieber (Pink, S. 55 -> Heart)
- Schielen (Orange, 8-24 -> Crossed eyes)
- Septumsdefekt* des Herzens (Orange, 8-19 -> Blue baby)
- Sichelfuß (Orange, 8-26 -> Pigeon toes)
- Schiefe Zähne (Orange, 8-25 -> Crooked teeth)
- Sinusitis (Orange 2-3)
- Wachstumsschwierigkeiten (Orange 8-24 -> Delayed, stunted or slow growth)
- Wurmbefall im Darm (Orange, 8-19 -> Worms in the G.I. tract) -> Lies hierzu den Artikel zu seinem Hausmittel
- (Orange, 8-20 -> Children with legs drawn tight together)
- (Orange 2-9 -> Stuffy nose, Open Mouth breathing)
- Probleme mit dem Druckausgleich beim Starten und Landen (Orange 2-9 -> Ear problems on airplanes) <- Hier hat sich eine abgewandelte Form des Leap Frog (Fröschlein aufs Ohr) bewährt.
- Schlaganfall (Orange 2-48) <- Ja, ihr lest richtig: Stephenson ist der Meinung, dass Kinder bei einem Wutanfall durchaus einen Anfall erleiden könnten.
- Unterstützung von Brustkorb und Bauch in Form von Wickelbandagen (Orange 4-4 sowie Pink)
Infektiöse Kinderkrankheiten
Das charakteristische, gemeinsame Merkmal der so genannten Krankheiten ist, dass sie hartnäckiges Fieber hervorrufen.
Dieses Fieber läßt sich nur schwer mittels der Cooling-Behandlung senken… und sofern dies gelingt, ist der Erfolg nicht von Dauer, denn das Fieber kehrt bald wieder zurück.
Er sieht dieses „hartnäckige“ Fieber als Zeichen dafür, dass es sich um eine der fünf Kinderkrankheiten (Masern, Pocken, Windpocken, Scharlach und Keuchhusten) handelt, noch bevor die der Kinderkrankheit eigenen Merkmale sichtbar werden.
Nach Stephensons Ansicht sind die Auswirkungen der klassischen fünf Kinderkrankheiten in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter leichter zu ertragen als in späteren Jahren. Wobei nicht jeder für jede dieser Krankheiten anfällig ist. Mit welchen dieser Krankheiten sich einen Mensch ansteckt, hängt seiner Meinung nach von erblichen Faktoren ab.
Wenn sich Krankheitssymptome zeigen und das Fieber hoch ist, sollte der Betroffene unter sorgfältiger Beobachtung durchfiebern, wobei ein Auskühlen vermieden werden sollte!
Hierfür sollte das Kind möglichst bequem gebettet sein, allerdings sollte der Körper weder gekühlt noch eine Fiebersenkung angestrebt werden. Stephenson rät dazu, das Fieber „ausbrennen“ zu lassen, wodurch für den Rest des Lebens eine Immunität gegen die Krankheit aufgebaut würde.
Sofern sich die Kinderkrankheit hartnäckig halten sollte und die Temperatur unregelmäßig steigt und fällt, rät er dazu das Fiebern zu fördern und auf dieser höheren Temperatur konstant zu halten, damit es so schnell wie möglich ausbrennt. Stephenson sagt allerdings, dass bei der Fiebersteigerung nie eine heiße Heizdecke zum Einsatz kommen sollte.
Stephensons Empfehlung war es, dem Kind eine möglichst warme, aber nicht zu heiße Limonade zu verabreichen.
Hinweis: Die oben mit * gekennzeichneten Beschwerdebilder können bereits nach dem TFM-Grundkurs für unsere Kleinsten Anwendung finden.